Wie viel Prozent verdienen Frauen weniger als Männer? Wir klären auf!

Der Gender Pay Gap ist ein Phänomen, das die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern beschreibt und in Deutschland nach wie vor existiert. Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 18% weniger als Männer. Im Jahr 2022 betrug der unbereinigte Gender Pay Gap 18% und Frauen erhielten durchschnittlich 20,05 Euro pro Stunde im Vergleich zu den 24,36 Euro, die Männer verdienten. Im Vergleich zu früheren Jahren ist der Gender Pay Gap gesunken. In Ostdeutschland ist der Verdienstabstand mit 7% deutlich geringer als in Westdeutschland mit 19%. Unterschiede im Verdienst zwischen Frauen und Männern lassen sich durch Faktoren wie die Branchen- und Berufswahl sowie die Teilzeitarbeit der Frauen erklären. Rund 63% des Verdienstabstands können durch diese Faktoren erklärt werden, während 37% des Unterschieds nicht mit verfügbaren Merkmalen erklärt werden können. Der bereinigte Gender Pay Gap, der den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien misst, beträgt 7%. Es wird jedoch angenommen, dass die Unterschiede geringer wären, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren wie Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft oder Pflege von Angehörigen verfügbar wären. Der bereinigte Gender Pay Gap wird als „Obergrenze“ für Verdienstdiskriminierung betrachtet.

Schlüsselerkenntnisse:

  • Der Gender Pay Gap beträgt in Deutschland durchschnittlich 18%.
  • Frauen verdienen im Schnitt 20,05 Euro pro Stunde im Vergleich zu 24,36 Euro bei Männern.
  • Der Verdienstabstand ist in Ostdeutschland mit 7% deutlich geringer als in Westdeutschland mit 19%.
  • Branchen- und Berufswahl sowie Teilzeitarbeit der Frauen beeinflussen die Lohnunterschiede.
  • Rund 63% des Verdienstabstands können durch verfügbare Merkmale erklärt werden.

Gender Pay Gap in Deutschland – Aktuelle Zahlen und Fakten

Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt 18% weniger als Männer, doch es gibt Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Im Jahr 2022 betrug der unbereinigte Gender Pay Gap 18%, was bedeutet, dass Frauen durchschnittlich 20,05 Euro pro Stunde verdienten, während Männer 24,36 Euro erhielten. Trotzdem ist der Gender Pay Gap im Vergleich zu früheren Jahren gesunken.

Region Gender Pay Gap
Ostdeutschland 7%
Westdeutschland 19%

Diese Unterschiede im Verdienst zwischen Frauen und Männern können durch verschiedene Faktoren erklärt werden. Zum einen spielt die Branchen- und Berufswahl eine Rolle. Frauen sind häufiger in niedrig bezahlten Berufen oder Branchen tätig, während Männer eher in besser bezahlten Positionen vertreten sind. Hinzu kommt die Teilzeitarbeit von Frauen, die ebenfalls zu den Lohnunterschieden beiträgt.

Etwa 63% des Verdienstabstands zwischen Frauen und Männern können durch diese Faktoren erklärt werden. Es bleiben jedoch 37% des Gender Pay Gap übrig, die nicht mit den verfügbaren Merkmalen erklärt werden können. Um den Verdienstabstand genauer zu betrachten, wird der bereinigte Gender Pay Gap herangezogen. Dieser misst den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien und beträgt 7%. Allerdings wird angenommen, dass die Unterschiede geringer wären, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren wie Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft oder der Pflege von Angehörigen verfügbar wären. Der bereinigte Gender Pay Gap wird daher als „Obergrenze“ für Verdienstdiskriminierung betrachtet.

Ursachen des Gender Pay Gap

Es gibt verschiedene Faktoren, die den Gender Pay Gap beeinflussen und zu den Lohnunterschieden zwischen Frauen und Männern führen. Einer der Hauptfaktoren ist die unterschiedliche Branchen- und Berufswahl. Frauen sind häufiger in schlechter bezahlten Berufen und Branchen tätig, während Männer in Branchen mit höheren Verdienstmöglichkeiten vertreten sind. Dies führt zu einem strukturellen Ungleichgewicht, da bestimmte Berufe und Branchen traditionell als männlich oder weiblich angesehen werden.

Weiterhin tragen Teilzeitarbeit und Erwerbsunterbrechungen von Frauen zur Entstehung des Gender Pay Gap bei. Viele Frauen reduzieren ihre Arbeitszeit, um sich um Kinder oder die Pflege von Angehörigen zu kümmern. Dies führt zu geringeren Karrierechancen und Lohnnachteilen im Vergleich zu Männern, die seltener Teilzeit arbeiten und kontinuierlich im Beruf bleiben.

Laut Daten des Statistischen Bundesamtes erklären diese Faktoren etwa 63% des Verdienstabstands zwischen Frauen und Männern. Die verbleibenden 37% können jedoch nicht mit den verfügbaren Merkmalen erklärt werden. Dies deutet darauf hin, dass es weitere, möglicherweise nicht erfasste Faktoren gibt, die zur Geschlechterungleichheit am Arbeitsplatz beitragen.

Das folgende Beispiel verdeutlicht den Unterschied in den durchschnittlichen Löhnen zwischen Frauen und Männern in verschiedenen Branchen:

Branchen Durchschnittslohn Männer Durchschnittslohn Frauen Unterschied in %
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 26,80 € 21,40 € 20%
Erziehung und Unterricht 17,50 € 14,90 € 15%
Information und Kommunikation 30,10 € 23,70 € 21%

Es ist wichtig, dass sowohl gesellschaftliche als auch politische Maßnahmen ergriffen werden, um die Geschlechterungleichheit am Arbeitsplatz zu bekämpfen. Dazu gehören beispielsweise eine stärkere Förderung von Frauen in männerdominierten Berufen und Branchen, flexible Arbeitszeitmodelle und verbesserte Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Nur durch gezielte Maßnahmen und ein Bewusstsein für die Ursachen des Gender Pay Gap können wir eine gerechtere Arbeitswelt für alle schaffen.

Bereinigter Gender Pay Gap – Ein realistischerer Vergleich

Der bereinigte Gender Pay Gap beträgt in Deutschland derzeit 7%, was einen realistischeren Vergleich zwischen den Geschlechtern ermöglicht. Dieser Wert berücksichtigt Faktoren wie Bildung, Berufserfahrung, Arbeitszeit und andere Einflussfaktoren, die den Verdienstunterschied erklären können. Wenn diese Faktoren berücksichtigt werden, zeigt sich, dass Frauen im Durchschnitt weniger verdienen als Männer, selbst wenn sie vergleichbare Qualifikationen und Tätigkeiten haben.

Um den bereinigten Gender Pay Gap zu ermitteln, werden Daten zu Löhnen und Merkmalen wie Ausbildungsniveau, Berufserfahrung und Arbeitszeit analysiert. Dabei zeigt sich, dass Frauen trotz ähnlicher Qualifikationen und Tätigkeiten im Durchschnitt weniger verdienen als Männer. Dieser Unterschied kann nicht allein durch objektive Faktoren erklärt werden und weist auf mögliche geschlechtsbezogene Ungleichheiten im Arbeitsmarkt hin.

Es ist wichtig zu betonen, dass der bereinigte Gender Pay Gap als „Obergrenze“ für Verdienstdiskriminierung betrachtet wird. Dies bedeutet, dass der tatsächliche Gender Pay Gap wahrscheinlich noch geringer ist, da weitere Faktoren, die den Verdienst beeinflussen können, nicht vollständig erfasst werden. Beispielsweise können Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft oder die Pflege von Angehörigen den Verdienst von Frauen beeinflussen, werden jedoch nicht vollständig in den bereinigten Gap einbezogen. Daher ist eine differenzierte Betrachtung der Ursachen und Auswirkungen des Gender Pay Gap notwendig, um angemessene Maßnahmen zur Förderung der Lohngerechtigkeit zu ergreifen.

Gender Pay Gap Unbereinigter Gap Bereinigter Gap
Deutschland 18% 7%

Weitere Faktoren und offene Fragen

Obwohl der bereinigte Gender Pay Gap in Deutschland bei 7% liegt, könnten weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren zu einer genaueren Einschätzung führen. Es gibt bestimmte Faktoren, die den Gender Pay Gap beeinflussen könnten, aber möglicherweise nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Ein wichtiger Faktor sind Erwerbsunterbrechungen, die häufig aufgrund von Schwangerschaft oder der Pflege von Angehörigen auftreten. Frauen nehmen oft längere Pausen vom Arbeitsmarkt, um eine Familie zu gründen oder ihre familiären Verpflichtungen zu erfüllen. Diese Unterbrechungen können sich negativ auf die Karriereentwicklung und die Gehaltsentwicklung auswirken.

Zusätzlich zur Erwerbsunterbrechung könnte auch die Pflege von Angehörigen ein entscheidender Faktor für den Gender Pay Gap sein. Frauen sind oft stärker in die Pflege von Familienmitgliedern eingebunden, was zu zusätzlichen Arbeitsbelastungen führen kann. Die Pflegeverantwortung kann dazu führen, dass Frauen weniger Stunden arbeiten oder zeitlich flexiblere Arbeitsarrangements wählen, was sich wiederum auf ihr Gehalt auswirken kann.

Lohnrelevante Faktoren Einfluss auf Gender Pay Gap
Erwerbsunterbrechungen Erhöhung des Gender Pay Gap
Pflege von Angehörigen Erhöhung des Gender Pay Gap

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Faktoren möglicherweise nicht vollständig erfasst werden und somit die tatsächlichen Unterschiede im Verdienst zwischen Frauen und Männern nicht vollständig erklären können. Eine umfassendere Erfassung der lohnrelevanten Einflussfaktoren könnte zu einer genaueren Einschätzung des Gender Pay Gap führen und helfen, gezielte Maßnahmen zur Reduzierung der Lohnungleichheit zu entwickeln.

Fazit

Der Gender Pay Gap bleibt in Deutschland eine Herausforderung, und es bedarf weiterer Anstrengungen, um die Geschlechterungleichheit zu verringern. Frauen verdienen nach wie vor durchschnittlich 18% weniger als Männer. Im Jahr 2022 betrug der unbereinigte Gender Pay Gap in Deutschland 18%, wobei Frauen im Durchschnitt 20,05 Euro pro Stunde verdienten im Vergleich zu den 24,36 Euro, die Männer erhielten.

Es gibt jedoch positive Entwicklungen, da der Gender Pay Gap im Vergleich zu früheren Jahren gesunken ist. Dennoch gibt es deutliche regionale Unterschiede, wobei der Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern in Ostdeutschland mit 7% wesentlich geringer ist als in Westdeutschland mit 19%.

Die Ursachen für die Unterschiede im Verdienst zwischen den Geschlechtern sind vielfältig. Faktoren wie die Wahl der Branche und des Berufs sowie die Teilzeitarbeit der Frauen tragen dazu bei. Tatsächlich können etwa 63% des Verdienstabstands durch diese Faktoren erklärt werden. Es gibt jedoch auch 37% des Unterschieds, die nicht mit den verfügbaren Merkmalen erklärt werden können.

Es wird argumentiert, dass der bereinigte Gender Pay Gap, der den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien misst, bei 7% liegt. Jedoch wird angenommen, dass die Unterschiede geringer wären, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren wie Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft oder Pflege von Angehörigen verfügbar wären. Dieser Wert wird als „Obergrenze“ für Verdienstdiskriminierung betrachtet.

FAQ

Wie viel Prozent verdienen Frauen weniger als Männer?

Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 18% weniger als Männer.

Welchen Wert hatte der unbereinigte Gender Pay Gap im Jahr 2022?

Im Jahr 2022 betrug der unbereinigte Gender Pay Gap 18%.

Wie hoch war der durchschnittliche Stundenverdienst von Frauen im Vergleich zu Männern im Jahr 2022?

Frauen erhielten durchschnittlich 20,05 Euro pro Stunde im Vergleich zu den 24,36 Euro, die Männer verdienten.

Gibt es regionale Unterschiede im Gender Pay Gap?

Ja, in Ostdeutschland ist der Verdienstabstand mit 7% deutlich geringer als in Westdeutschland mit 19%.

Welche Faktoren tragen zu den Lohnunterschieden zwischen Frauen und Männern bei?

Unterschiede im Verdienst zwischen Frauen und Männern lassen sich durch Faktoren wie die Branchen- und Berufswahl sowie die Teilzeitarbeit der Frauen erklären.

Wie viel Prozent des Verdienstabstands können durch bekannte Faktoren erklärt werden?

Rund 63% des Verdienstabstands können durch diese Faktoren erklärt werden, während 37% des Unterschieds nicht mit verfügbaren Merkmalen erklärt werden können.

Was ist der bereinigte Gender Pay Gap?

Der bereinigte Gender Pay Gap misst den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien. Er beträgt 7%.

Gibt es weitere Faktoren, die den Gender Pay Gap beeinflussen könnten?

Ja, beispielsweise Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft oder der Pflege von Angehörigen könnten weitere Einflussfaktoren sein, die jedoch möglicherweise nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Wie wird der bereinigte Gender Pay Gap als „Obergrenze“ für Verdienstdiskriminierung betrachtet?

Es wird angenommen, dass die Unterschiede geringer wären, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren wie Erwerbsunterbrechungen verfügbar wären. Der bereinigte Gender Pay Gap wird daher als „Obergrenze“ für Verdienstdiskriminierung betrachtet.

David Schwarzenfeld